13.II.1915 „Bitte möglichst bald, ehe unser Lesehunger vergeht“

775aaa35cf582a9affff8041fffffff0

Wolfgang Husserl an Elli Husserl, 13. II. 1915

Liebe Elli!                                                                                                             Oostnieuwkerke, 13.2.15

Da Du sonst für meine geistige Nahrung gesorgt hast, bitte ich, mir ein paar Bücher aus <der> Sammlung Göschen <zu schicken>: 1. „Mittelhochdeutsche Lyrik“ (dies ist nicht der genaue Titel, ebenso wenig wie bei 2.); <2.> „Die höfische Epik W. von Eschenbach“ <in> Sammlung Göschen und Horaz in S. G. Schicke bitte einem sehr nahen Kameraden, mit dem ich mich viel über diesen Kram unterhalten habe – W. ist 14. Semester Romanist, Germanist und sehr begeistert dafür–  in S. G.: Jireczeck, „Deutsche Heldensagen“, und Gerhart in Reclam „Robinson“ und irgendeinen amüsanten Blödsinn. Es wäre sehr nett von Dir, Du schriebst einige sehr schöne, leicht verständlich Gedichte von C. F. Meyer und ein paar von Goethe ab. Bitte möglichst bald, ehe unser Lesehunger vergeht. Der Kamerad heißt Kriegsfreiwilliger B. Bätz. Ich habe hier kein schlechtes Leben, bin aber schreibfaul, weil erkältet.

Wolfgang

Schreibe einen Kommentar