21.I.1916 „Wird Papa badischer Staatsbürger? Werde ich badischer Staatsbürger?“

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Wolfgang Husserl an M. Husserl, 21. I. 1916

Liebe Mama!                                              Etain, 21. 1. 1916. Abends

… Die Berufung Papas erscheint mir darnach in immer günstigerem Lichte. Nach den näheren Umständen, von denen Du schreibst, wird mir die Übersiedlung unseres Heimes leicht werden, da ich glaube, dass mit dieser ein sehr glücklicher neuer Abschnitt in unserem Familienleben anfängt. Wird Papa badischer Staatsbürger? Werde ich badischer Staatsbürger? Wollt Ihr unser Haus verkaufen oder vermieten? Urlaub will ich nicht einreichen. Ich habe keine Lust, dass Gündell mir die Hälfte von dem, was ich einreiche, abstreicht. 10 Tage bekäme ich sicher. Mehr ist bei diesem Korps nicht zu erhoffen.

Da Ihr berechtigterweise Kontrolle über meine Geldangelegenheiten ausüben wollt, will ich erklären, warum ich nur 100 Mark heimgeschickt habe. Ich hatte im vorigen Monat 300 nach Hause geschickt und nur 50 zurückbehalten. Dies reichte nicht. So hatte ich am 1. Januar noch Schulden zu bezahlen. Ich gebe mehr Geld aus, als mir lieb ist, aber einmal kostet die Menage bei der 15. so viel und dann habe ich recht bedeutende andere Auslagen … (es folgt lange Abrechnung <in der Abschrift der Briefe durch Elisabeth Husserl weggelassen>).

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