Bei Langemarck nördlich Ypres <Ypern>, Westflandern, 26.X. 14
Das ist heute der 7.te Tag der Schlacht bei Langemarck. Man hat sich daran gewöhnt; wenn nicht gerade Granaten in nächster Nähe einschlagen, bleibt man unbekümmert. Der Schützengraben, den wir uns gestern aushoben, ist gut 1 m tief, und indem ich darin sitzend schreibe, lasse ich seelenruhig vereinzelte Gewehrkugeln darüberhin pfeifen. Seit 4 Tagen bin ich mit circa 50 anderen aus dem Kompanieverband gekommen und als Deckung der Artillerie zugeteilt, d.h. wir befinden uns zu 20 Mann in der Nähe der Geschütze von zwei Batterien, dazu bestimmt, im Falle eines plötzlichen Angriffes die im Nahkampf unbrauchbaren Kanonen zu verteidigen. … Ich hätte nie gedacht, dass Artillerie eine so üble Sache für den betreffenden Teil ist, bis wir es neulich, am Tage unserer Feuertaufe, gründlich merkten. 26.X.1914 „Dass Wolfgang und ich völlig unversehrt geblieben bis heute, ist ein Wunder“ weiterlesen